Augenblicklich

©Bonnert

Die Altstadt Frankfurts wandelt sich, doch wie soll sie aussehen? Was sind die Bedürfnisse und Erwartungen an das Dom-Römer-Areal? Welche Art von Bebauung wird hier als richtig empfunden? Warum konnte das Technische Rathaus den Ansprüchen an diesen zentralen Ort nicht genügen? Was erhebt die Bauten der Altstadt zu Denkmälern und degradiert das Technische Rathaus zu einem abrisswürdigen Objekt?

In ihrer Installation Augenblicklich setzt sich die Künstlerin Sarah Bonnert mit diesen seit vielen Jahren in der Stadt diskutierten Fragen auseinander. Das, was sich über viele Jahre an Abriss- und Umbauarbeiten ereignet, hält sie durch zwei fest installierte Überwachungskameras fest, die seit 4. Januar 2010 stündlich ein Bild von der Verwandlung machen. In ihrer Installation Augenblicklich wird das Bild der Kamera in Echtzeit in das Historische Museum übertragen. Ergänzt wird die Arbeit durch eine Tonspur, in der die Stimmen aus den seit 2009 geführten Interviews die Veränderungen der Frankfurter Altstadt reflektieren und ihre persönlichen Beziehungen und Blicke auf das Technische Rathaus offenbaren.

KONZEPT/ UMSETZUNG: Sarah Bonnert

VIDEO: Sarah Bonnert, René Liebert

TON: Sarah Bonnert, Christian Fleißner

STIMMEN:

Peter Eleven (Künstler)

Dr. Wolfgang Leuschner (Analytiker)

Günter Possmann (Vorstand Altstadtfreunde Frankfurt)

Sunil Gulati (Geschäftsführer Souvenir Gulati)

Alexander Seipp

Nicola Wagner (Stadtführerin; Kunstpädagogin)

PRESSE:

„ … In ihrem Langzeitprojekt Alte Stadt aus neuen Häusern beschäftigt sich die Künstlerin und Theaterwissenschaftlerin Sarah Bonnert in einer Reihe von Arbeiten mit dem Abriss und der Neubebauung des Areals zwischen Dom und Römer. Hierfür hat sie eine Kamera auf der Schirn installiert, die stündlich ein Bild vom Technischen Rathaus aufzeichnet – und zwar seit Beginn seines Abrisses am 4. Januar 2010. Eine zweite Kamera nimmt das gesamte Areal auf. Ihre Installation Augenblicklich im Historischen Museum zeigt stündlich das neue Bild, ergänzt durch eine Tonspur. „Die Tonspur ist eine Montage aus Interviews, in denen sich Gesprächspartner an das Gebäude erinnern“, erzählt Bonnert. „Noch bevor es ganz verwunden ist, geschieht hier ein Rückerinnern an etwas, das in Zukunft nicht mehr existieren wird.“ In einer performativen Installation, die nun in der Evangelischen Stadtakademie Römer 9 zu sehen sein wird, treibt Bonnert ihre Recherche weiter. …“

Esther Boldt, Journal Frankfurt, Nr. 1-2/11, S.67.

Mit freundlicher Unterstützung durch das Historische Museum Frankfurt, die Evangelische Stadtakademie Römer 9, das Institut für Angewandte Theaterwissenschaft Gießen und den Bund Deutscher Architekten